Strecke: 114 km. (07:30 – 17:45 Uhr)
Ich hab wieder mal (wie so oft in Norwegen) in einem dieser Express-Hotels übernachtet. Kein Mensch zu sehen, Du bekommst per SMS einen Code um die Hoteltür zu öffnen, einen weiteren Code für die Zimmertür. Spooky. Ich war gestern spät angekommen, und nirgends gab es etwas, um meinen Hunger und Durst zu stillen. Minnesund sehr klein und nicht auf Touristen eingestellt. (Das Hotel war nur eine Art Nothilfe für Fluggäste des Osloer Airports, der nicht weit weg war – und die es nicht mehr bis nach Oslo packten.) Anyway. Ich stand früh auf, machte mich “Abflug” bereit, fand nach 3 Kilometer Fahrt eine Tankstelle, füllte mich mit Kaffee auf, besorgte mir Proviant für die Fahrt und legte los. Gleich mit Sonne.
Ich fuhr das Ostufer des Mjøsa-Sees hoch und genoss die fast absolute Stille. Kein Auto – nirgends. Kein Mensch – nirgends.

Größter Binnensee Schwedens. Sagt mein Reiseführer. Aber wieso “Binnen”? Gibt es auch außer Land Seen? Wo?

Dörfer waren eher zersplitterte Siedlungen. Schöne Holz-Villen. Arm ist dieses Land nicht.

Nur selten gefiel mir das Ufer des Sees.

Ich liebte eher die Totalen.

(Auch wenn ich es mit dem Ultra-Weitwinkel ziemlich übertrieb / zu viel verzerrte Linien – Aber heute auch egal).
Ich hatte wiedermal mit der Streckenführung zu kämpfen. Ab Gjovik war plötzlich Hölle Verkehr. Und ständig war die Straße für Fahrradfahrer gesperrt. Googlemap schickte mich auf irre Umwege – eigentlich auf unbefahrbare Wege. Ich musste heftig schieben. Ich fluchte.
Mehr als einmal ignorierte ich die Straßenverkehrsordnung …
Die Gegend wurde wilder.

Und ich kam gerade noch mit letzter Kraft in Lillehammer an.
Im Hotelzimmer ein eigenartiger Abfalleimer. Eigentlich löblich: Mülltrennung. Aber in welches Fach sollte ich später meine leere Weinflasche werfen?